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Im Jahr 2002-2003 beschloss der Heimatverein Schönbach,
den technisch und auch optisch herunter gekommenen hydraulischen Widder
in Stand zu setzen und zeitgemäß zu präsentieren.
Mittlerweile ist das Projekt beendet und der hydraulische Widder
arbeitet in Zschetzsch munter vor sich hin.
Zschetzsch ist ein kleiner Ort mit ca. 60 Einwohnern. Er gehört zu Schönbach.
Bereits 1904 schlossen sich acht Bauern des Ortes zu einer Wassergenossenschaft zusammen und ließen durch Handwerker der Umgebung einen hydraulichen Widder
aufbauen. Die Widderanlage wurde 2003 rekonstruiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit einer Leistung von ungefähr 5 Kubikmeter pro Tag förderte er das Wasser in einen neu angelegten Feuerlöschteich oberhalb des Ortes.

Der Widder vor und... |

...nach der Restauration durch den HVS. |
In Sachsen gibt es derzeit noch drei funktionstüchtige „Widder“.
Ein Kreiswanderweg führt den interessierten Besucher zum Hydraulischen Widder.
Und an diesem Kreiswanderweg „Krummer Weg“ wurde durch den
Heimatverein Schönbach eine Informationstafel zum technischen Denkmal aufgestellt.

Aber was ist ein hydraulischer Widder
und wie funktioniert er überhaupt?
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Joseph Mongolfier machte 1797 eine bedeutsame Erfindung - eine hydraulische
Wasserpumpe, die weder Menschenkraft noch Motor zum Antrieb benötigte. Bis nach dem zweiten
Weltkrieg war diese Pumpe weit verbreitet.
Der Widder ist überall dort anwendbar, wo Wassergefälle aus einem Teich, fließendes
Gewässer oder eine Quelle vorhanden ist. Durch die Wasserkraft in Betrieb gesetzt, fördert der Widder einen Teil des ihn betreibenden Wassers an höhergelegene Verbraucherorte.
Er benötigt außer dem fließenden Wasser keine weitere Energiezufuhr. Allerdings muss die Quelle ergiebig sein, da 85 % des Wassers als Treibwasser abfließen.
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Funktionsprinzip:
Aus dem Quellfassungsbehälter strömt das Wasser durch das Triebrohr zum Widder. Während sich nun das Sperrventil (V1) schließt, gelangt das Wasser durch das Druckventil (V2) in den Windkessel und von dort in das Steigrohr. Stößt man das Sperrventil einige male von oben auf, so wird das Wasser im Steigrohr immer höher gedrückt und schließlich einen Punkt erreichen, bei dem sich das Sperrventil von selbst öffnet. Ist dieser Moment erreicht, arbeitet der Widder von alleine, fast wartungsfrei, weiter. |

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